Umbau Söl´ring Hof Sylt

Eines Tages bekam ich einen Anruf von Menu System, die anfragten, ob ich im Söl´ring Hof auf Sylt – ein 5-Sterne-Hotel –einen Molteni Gasherd „aufmotzen“ könnte. Und zwar sollte der Gasherd nun mit Induktionstechnik betrieben werden. Die Firmen, die vor mir die Anfrage bekommen hatten meinten: „Das geht nicht, das ist unmöglich!“. Auch Molteni wußte nicht, wie man einen Gasherd auf Induktionstechnik umbauen könnte.

Söl'ring Hof Sylt
Der Molteni Gasherd in seinem alten Zustand …
… und hier wird er langsam aber sicher zerlegt
Der Schamott ist hartnäckig

Als wir nun auf Sylt in dem luxuriösen 5- Sterne Hotel waren, mußten wir erst einmal die Herdplatte abnehmen und den ganzen Schamott aus dem Herd holen. Das war eine ganz schöne Plackerei.

Die neu gelieferte Induktionsplatte passe maßlich nicht. Die Lücke musste noch zugeschweißt werden – alte und neue Teile zu kombinieren ist nicht ganz so einfach …

Lücke bei der Induktionsplatte
Präzise und vorsichtig wurde der Herd wieder zusammengeschweißt
… und das kam dabei heraus!

Und hier ist das Ergebnis – ein Molteni Gasherd der nun mit Induktionstechnik betrieben wird.

Fertig montierter Herd
Ein Zaungast

Dallmayr – eine Installation nicht nach Plan

Nicht alle Geschichten laufen immer so, wie man sie plant. Und gerade dann, wenn nichts anbrennen darf, schlägt Murphy’s Law unerbittlich zu. Einen ganz besonderen Auftrag hatte ich bei der Firma Dallmayr. Das bekannte Unternehmen im Herzen der Münchner Innenstadt hatte eine neue Herdanlage bestellt, die ich installieren sollte. Bei so einem Endkunden sollte das natürlich alles wie geschmiert ablaufen.

Was diesen Auftrag außerdem noch so besonders machte: Ein Fernsehteam von SPIEGEL-TV begleitete uns bei diesem Projekt und wollte dokumentieren, wie man so eine riesige und schwere Anlage einbaut. Es versteht sich von selbst, dass wir dabei einen professionellen Auftritt bieten wollten.

Der Herd musste über eine neun Meter lange Freitreppe in den ersten Stock transportiert werden. Mit zwei Elektromotoren zogen wir den Herd über eine Rampe nach oben, die wir am Tag zuvor gebaut hatten. Als der Herd schon fast oben war, passierte das Unglaubliche: Das Seil bekam kurzfristig zuviel Last, ein Spanngurt platzte – und der Herd mit seinen knapp 0,8 Tonnen raste die neun Meter lange Treppe hinunter. Der erste „Crashtest“ mit einer Menu System Herdanlage in Deutschland. Um die Katastrophe so richtig perfekt zu machen, ereignete sich das Spektakel bei laufender Kamera! Der Installations-Super-GAU.

Herdmontage bei Dallmayr, München

Gebremst durch den Granitboden war der Herd erstaunlich wenig beschädigt worden. Dennoch gab es genügend Beulen aber kein gebrochenes Material. Natürlich habe ich mich darüber ein wenig geärgert. Aber ein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen? Nein, bestimmt nicht! Um der Firma Dallmayr ihren Herd wie bestellt installieren zu können, zückte ich nun Hammer und Schweißbrenner und wir machten uns an die Arbeit. Beulen mussten entfernt und an manchen Stellen neues Material eingesetzt werden. Anschließend musste der Herd optisch wieder auf Vordermann gebracht werden.

Als der Küchenchef, Herr Urbansky von der Firma Dallmayr, schließlich zur Abnahme den Herd inspizierte, staunte er nicht schlecht. “Da sieht man ja gar nicht, dass sie was gemacht haben,” meinte er, als er mit der Hand über das Metall strich. “Klar,” meinte ich, “geschweißt haben wir ja hier,” und zeigte auf eine Stelle 20 Zentimeter daneben. Am Ende war die Firma Dallmayr so begeistert vom Ergebnis, dass sie den vollen Preis ohne Abzug für den Herd bezahlte. Vielen Dank hierfür.

Herdmontage - wie neu repariert

Das Video lief übrigens später bei SPIEGEL-TV und war dort der große Renner. Wer den Schaden hat, muss für den Spott nicht sorgen. Schon gar nicht, wenn er ein Fernsehteam dabei hat. Für uns am wichtigsten war aber, dass wir den Kunden zufriedengestellt haben und er trotz der Katastrophe erstklassige Leistungen bekommen hat. Darum sind wir auch heute noch stolz auf dieses Projekt.

St. Bartholomä

Schon seit dem zwölften Jahrhundert gibt es die Kapelle St. Bartholomä am Königsee. Als einer der schönsten Flecken Deutschlands zieht der romatisch auf einer Halbinsel am steilen Watzmann gelegene Ort jährlich zehntausende Touristen und Bergsteiger an. Nicht ganz so alt wie die Kirche ist die Historische Gaststätte St. Bartholomä.

„Kannste mir mal `n Herd einbauen?“ lautete die lapidare Frage. Die Küche des Traditionslokales sollte renoviert werden und so musste der altgediente Herd raus. Wir fuhren also nach Schönau am Königssee und von dort aus mit dem Schiff nach St. Bartholomä. Dort erwartete uns ein 60 Jahre alter Wamsler, fest gegründet in der Erden …

Normalerweise weicht eine solche Konstruktion einer speziellen Flex, die sich zuverlässig durch das Metall frisst. Nicht so der Wamsler – der lachte uns nur aus. Wie konnte man diesem hartnäckigen Küchemöbel beikommen? In der Schiffswerft vor Ort fand sich ein Schneidbrenner für die Stahlplatten der Fährschiffe. Der war mindestens so alt wie St. Bartholomä. Naja, jedenfalls waren die Dichtungen schon so ausgeleiert, dass es beim Schweißen mehrfach zu kleinen Explosionen kam, nach denen mir jedes Mal die Handschuhe in Flammen standen. Nach sechs Stunden zähen Kampfes war der Herd verschwunden.

Das Abenteuer geht weiter

Sechs Wochen später klingelte das Telefon: „Bau mir mal die Küche ein.“ So traten wir also wieder die Reise ins Berchtesgadener Land an. Inzwischen war ein neuer Sockel für den Herd gemauert worden. Leider schief, wie sich herausstellte: Satte vier Zentimeter Unterschied zwischen den Kanten. Keine Chance für einen soliden Stand der neuen Herdanlage.


Glücklicherweise hatten wir kurz zuvor den CNS-Sockel entwickelt. Damit war es möglich, das bauliche Malheur auszugleichen. So ging es also des nachts über den stillen Königssee nach Hause und morgens um fünf wieder nach St. Bartholomä. Nachdem dann der Sockel eingebaut, ausgeschäumt und abgedichtet war, glänzte der Herd in der neuen Küche.